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Und da wir nun schon mal das Visum haben, können uns auch die endlosen LKW-Staus vor der iranischen Grenze nicht mehr abhalten -
endgültig "Tschüss Türkei " !
Als Siedlungsplatz schon im 7.Jhdt v.Chr. gegründet,
sollen hier im 10./11.Jhdt n.Chr. mehr als 100.000
Menschen gelebt haben - in einer Stadt mit 10.000
Häusern und 1000 Kirchen ! Nach diesem Höhepunkt der Entwicklung wurde die Stadt 1064 durch die Seldschuken und endgültig 1250 durch die Mongolen zerstört, so dass heute nur noch, wenn auch teils beeindruckende, Ruinen erhalten sind...
Letzter Zwischenstopp in der Türkei ( denn wir haben jetzt tatsächlich das Iran - Visum !!! ) :
die Ruinenstadt Ani unmittelbar an der türkisch-armenischen Grenze in der Nähe von Kars .
Bestimmt noch allseits bekannt : waving Merv !
Und die Kabel hängen immer noch nicht höher !
Ansonsten eine tolle Wandergegend mit wechselhaften Landschaftsbildern und, wie in den Bergen auch hier nicht ungewöhnlich,
wechselhaftem Wetter : so nass, wie es die dunklen Wolken verkünden, sind wir schon lange nicht mehr geworden !
Am Abend noch ein unberührter Übernachtungsplatz,
am nächsten Morgen begehrte Frühstückswiese !
Merv back to the roots der elterlichen Farm...
Wie noch aus Südamerika bekannt :
Es ist durchaus praktisch, mit kleinen
Hobbits zu reisen !
Wir warten immer noch - das türkische Opferfest sorgt für weitere 4 Feiertage, die wir mit Sarah und Merv im Kaskar -Gebirge überbrücken wollen ...
 
Von aussen allerdings fast eindrucksvoller, als von innen, denn die reichen Wand- und Deckenfresken sind u.a. durch Kritzeleien leider arg beschädigt worden, bevor nun zahlreiche Wachleute für angemessenen Schutz sorgen ...
Nicht nur zur Überbrückung der Wartezeit ein lohnenswertes Ziel :
Das Kloster Sumela aus dem 5.Jhdt, ca 40 km südlich von Trabzon,  beeindruckend an eine senkrecht abfallende Steilwand "geklebt" ...
Nun, in dieser zauberhaften Stadt, die so gar nichts zu bieten hat ausser diesem traumhaften Stellplatz direkt in der Einflugschneise und am Ende der Landebahn des Flugplatzes haben wir neben unserem Visum auch auf die Ankunft unserer Freunde Sarah und Merv gewartet, die mit uns einige Tage in den Iran reisen wollen - und mit einem innerhalb eines Tages in Dublin erworbenen Visums antreten !
Zwischendurch an den Höhepunkten der Desorganisation im iranischen Konsulat war Herr Flott kurz davor, mal eben nach Dublin zu fliegen !!
Sprung zurück zur Schwarzmeerküste:
Laut einer info soll die Beschaffung
des Iran-Visums in Trabzon besonders
fix und unkompliziert sein - was sich leider innerhalb eines Jahres komplett
geändert haben muss . Die Prozedur
erweist sich als tagelanges, gänzlich
unstrukturiertes Desaster ! Nur dank Herrn Flotts sprichwörtlicher Ausge-glichenheit gab es keine Verletzten ...
Eindrücke aus einer anderen Zeit :
Kurdische Siedlungen, teils noch von den hier ursprünglich ansässigen Armeniern
gegründet. Eingebettet in traumhafte Berglandschaften, aus der Nähe aber wie ein Sprung in´s Mittelalter !
 
Die Hunde mit Stachelhalsbändern zum Schutz im Kampf mit Wölfen - nicht zur Abwehr von Reisenden ! Die wenigen, die sich hierher "verirren", werden überaus freundlich begrüsst....
Der letzte Standortbeitrag zur Arche Noah Forschung :
Mit etwas Phantasie kann man tatsächlich die Umrisse eines Schiffsrumpfes in diese ca 20 km südwestlich des Ararat gelegene Felsformation hinein interpretieren...
Von der iranischen Grenze aus gesehen : der grosse
( 5165 m ) und der kleine ( 3925 m ) Ararat.
Nur so zur Klarstellung : Herr Flott wurde von den locals freundlich genötigt, auf das Eselchen zu steigen -
und jaaaa, alle denkbaren Kommentare können wir uns leicht vorstellen, müssen also nicht in´s Gästebuch !
Der Ararat selbst ist aufgrund der aktuellen, von der türkischen Regierung provozierten Auseinander-setzungen mit der PKK mal wieder gesperrt, wir wollen aber wenigstens die Umgebung erkunden ...
oder : auf zum Ararat !
In unmittelbarer Nähe :
in den Fels gehauene Wohn-
höhlen, vermutlich urar-täischen Ursprungs
Ca 40 km nordöstlich des Van-Sees die Gräberfelder von Ahlat, überwiegend aus seldschukischer Zeit (12.-14.Jhdt) mit rd 3000 Gräbern,teils mit Grabsteinen mit arabischen, griechischen und lateinischen Inschriften, teils mit Sarkophagen ausgestattet...
In Verbindung mit den Ruinen der gegenüber liegenden Burg wird die strategische Funktion dieses Ensembles deutlich : von hier war der
weite Überblick und somit die Kontrolle der
alten Karawanenwege optimal gesichert !
Also kommen wir in den Palast ! Auch ohne Führung !
Das Bilderbuchpanorama am nächsten Morgen lässt die Ereinisse des letzten Tages zurücktreten.
Frau Hurz will in den Palast !
Weit oberhalb des Getümmels erreichen wir Ishak-Pasa, eine Palastanlage aus dem 18. Jhdt.
Mit dem letzten Tageslicht ein Bier zur Entspannung, in der Nacht hören wir in der Ferne Maschinengewehre.
Der Ararat grüsst weithin sichtbar und heute sogar freundlich wolkenfrei. Die Grenzstadt Dogubayazit empfängt uns dagegen mit einer alles blockierenden Grossdemonstration der kurdischen HDP, demonstrativer Polizeipräsenz - und freundlichen Demo-Teilnehmern, die uns durch enge,verwinkelte Gassen den Weg zu unserem Ziel weisen.
Wir sind auf dem Weg in die Ararat-Region - seit jeher kurdisches Stammesgebiet und daher nicht erst seit den jüngsten Konfrontationen der türkischen Regierung von hoher Militär - Präsenz geprägt ...
Erster Test mit wohlwollender Inspektion des schon für den Iran erstandenen neuen outfits der nach wie vor adretten Frau Hurz !
Die Stadt präsentiert sich in einem Mix aus sehenswerten Bauten und trostlosen, von Abriss und Zerstörung gezeichneten Vierteln abseits des offiziellen Rundgangs.
Wir ziehen weiter ostwärts Richtung Van-See und Diyarbakir, der ost -anatolischen "Hauptstadt" der Kurden.
Die Aussicht ist grandios, der Flecken einsam und ruhig, was vielleicht auch an der Anfahrt liegt...
Einige dutzende Kilometer ostwärts gibt es ein zweites Nemrut Dagi - dieses Mal in Form eines riesigen Kraters mit einem warmen und einem kalten See...
Tief im Osten....der Türkei