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Wem die Glocke schlägt : wir verabschieden uns von Potosi und der Glück und Reichtum verheissenden Pachamama des Silberbergs - mal schauen, wie´s wirkt !
  ...und vom Glockenturm aus ein prachtvoller Rund- und Einblick auf und in die Stadt, wo gerade zu unserer Verabschiedung ein Umzug mit Pauken und Trompeten stattfindet, der den Stadtfanfarenkorps zumindest bezüglich der Lautstärke erblassen liesse - eine weitere Prozession zu Ehren einer der unübersichtlich zahlreichen, häufig nur lokal bekannten und verehrten Heiligen für unterschiedlichste spezielle Zuständigkeiten.
Immerhin bleiben uns die bildliche und namentliche Würdigung unserer Frau Hurz ....
  ... im Normalzustand ein Kleinod - das zum Zeitpunkt unseres Besuches allerdings eine komplette Innenrestauration nur einen Bruchteil der Objekte und Ausschmückungen zugänglich lässt, erfährt man erst drinnen, nachdem man den vollen Eintritt gezahlt hat !
Gleich nebenan :
 
Die Kathedrale von Potosi......
Mit den in Potosi in unterschiedlichen Formaten, Wertstellungen und Prägungen hergestellten Münzen wurde übrigens nicht nur Lateinamerika und Spanien sondern die halbe damals in den interkontinentalen Handel einbezogene Welt bis hin nach China beliefert !
Faszinierend die noch im Originalzustand erhaltenen Vorrichtungen und ( hölzernen ) Maschinen zum Giessen der Silberbarren, anschliessendem Walzen der Rohplatinen mit den von Eselskraft angetriebenen Wälzmaschinen, woran sich das Schlagen/Prägen der Münzen anschloss.
  ...womit wir nahtlos zu einer Hauptattraktion überleiten : die Besichtigung der Münze !
Allgegenwärtig in dieser Stadt, in der die erwähnten Unruhen und Blockaden quer durch Bolivien ihren Ausgangspunkt hatten : die Helme der Minenarbeiter, auch präsentiert beim Sonntagnachmittag - Bummel auf dem Plaza als ständige Erinnerung, wem die Stadt ihren Wohlstand verdankt....
Der Rundgang durch Potosi ist auf eigene Art atemberaubend : weniger wegen hervorstechender Gebäude a la Sucre, obwohl auch hier sehenswerte Kolonialbauten zu bestaunen sind, aber in Potosi führt in dünner Luft jeder Schritt weg vom Plaza durch schmale Strassen steil bergan, weshalb wir unsere Stellplatzvariante "Prinzipalmarkt" aus Sucre hier leider nicht wiederholen können .
In Potosi angekommen begrüssen uns :
der Silberberg als Wahrzeichen der Stadt, mit unendlichem Profit von den Spaniern ausgebeutet und noch heute hinreichend ergiebig, um unter katastrophalen Arbeitsbedingungen Silber zu liefern, und
mit Pauken und Trompeten ein Protestzug von einigen hundert Schülern gegen Luft- und sonstige Umweltverschmutzung, vielleicht sind es nicht dieselben, die bei nächster Gelegenheit ihre leere Colaflasche, Chipstüte etc. neben dem 2 Meter entfernten Mülleimer entsorgen.....
Sorry für Bild- und Wortwahl, das musste aber mal raus !
  ... neulich am Strand ! ( Fortsetzung beliebig )
Gebirgsstrasse
 
       mit
 
    Aussicht
Müllablage im Wohnviertel ...
( trotz Müllabfuhr ! )
Am Seeufer ....
Immer noch im zentralen Hochland und nur 250 km südlich von Sucre erreichen wir Potosi, ein zweites Beispiel für Reichtum und Prachtentfaltung zur spanischen Kolonialzeit.
Auf dem Weg dorthin finden wir allerdings, wie im übrigen bisher quer durch alle bereisten Gegenden, eine Unkultur vor, die zu den Top 5 der unschönen Erlebnisse gehört, nämlich der Umgang mit Müll und Abfall. Unabhängig von wahren Schilderwäldern " Schütze unsere Umwelt ", " Wirf keinen Abfall in die Gegend und auf die Strasse " u.ä. gehören die folgenden Bilder zum gängigen Stadt- und Landschaftsbild, gleichgültig ob Pampa, Strand, Aussichtspunkt im Gebirge, egal, ob  es am jeweiligen Abwurfpunkt nicht so ganz oder traumhaft schön ist : der Durchschnitts - Südamerikaner lässt seinen Mist stumpf fallen wo er/sie geht oder steht, gleichgültig, keines Unrechts bewusst, mit der Stoik einer Münsterländer Schwarzbunten, die wiederkäuend auf die Wiese kackt !
  Die alten Kolonialstädte
 
            Potosi