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Den schönsten Überblick gewinnt man natürlich wieder, in dem man sich einen Zutritt auf die Dachebenen sucht !
Diesmal sogar ohne versteckte Treppe...
Ursprünglich einige Kilometer vom Stadtzentrum entfernt : die bis in die 1960er Jahre als Begräbnisstädte der Zarathustrier genutzten "Türme des Schweigens", in denen die Toten, aufgebahrt auf Gestellen, Geiern und anderen Aasfressern ausgesetzt wurden, um anschliessend in besonderen Totenkisten beigesetzt zu werden. Die Zarathustrier wollten auf diese Weise vermeiden, dass ihre Leichname die Erde als eines der vier heiligen Elemente verunreinigen.
Beispiel für die an vielen Stellen der Altstadt zu findenden traditionellen Handwerker : alter Handwebstuhl, an dem aktuell noch klassische Stoffmuster gewebt werden.
Statt Digitalisierung : Typische alte Holztüren mit 2 Türklopfern : einem runden für Frauen und einem quaderförmigen mit dunklerem Klang für die Männer...
Etwa 500 km südöstlich von Qom überragen die Minarette der Freitagsmoschee in Yazd eine bemerkenswert geschlossene und intakte Altstadt, deren Gassengewirr von der UNESCO zum Weltkultur-erbe erklärt wurde und in dem man herrlich stundenlang auf Entdeckung bummeln kann.
"Reisen bildet" einmal praktisch : den Kenntniszugewinn über die frei zugänglichen Wasserspeicher nutzen wir gerne, um unseren Wassertank wieder für den nächsten Waschgang aufzufüllen ;-)
Und so erfahren wir, dass die Bienenkörben ähnlichen Bauwerke z.T. bis heute der Naturzugkühlung darunter liegender Eiskeller oder Wasser-speicher dienen und dürfen auf den verbliebenen Rumpf des Minaretts der Moschee klettern und von der etwa 3 m breiten Plattform den Blick über die Stadt "geniessen" - mit nur ganz geringem Schwindelgefühl !
Noch nicht ganz ausgestiegen, spricht uns ein Herr an : wir sollen in seinen PKW einsteigen, er will uns seine Stadt zeigen. Nach kurzem Zögern nehmen wir sein Angebot an und erfahren während der Rundfahrt in brüchigem Englisch, dass er Lehrer ist und einfach die in diesem Örtchen wohl seltene Gelegenheit nutzt, mit Ausländern in Kontakt zu kommen.Zwecks einfacherer Kommu-nikation ruft er per Telefon sogar noch einen seiner Schüler herbei, der flüssig Englisch spricht und uns die nächsten 2 Stunden begleitet - inklusive Mittag-essen, dass wir auch als unser Danke-schön auf keinen Fall bezahlen dürfen !
Noch ein Stückchen weiter abseits östlich wollen wir in Zavareh eigentlich nur eine der ältesten Freitagsmoscheen Irans von 1135 besichtigen, es kommt dann aber ganz anders :
Ein anderes Beispiel für einen Komplex aus Moschee und Medrese:
Der Eingang mit Doppelminarett führt zu einem teils tiefer ange-ordneten Innenhof, um den sich die Wohn- und Unterrichtsräume der Koranstudenten gruppieren - mit einem Volleyballfeld, auf dem der Hechtbagger wohl nicht trainiert wird...
Das Schmunzeln bleibt uns bis weit nach dem Sonnenuntergang ...
 ...aber auch wieder nicht ganz : die nette Dame links war wohl bereit, sich fotografieren zu lassen, wollte dafür aber 2 Euro !
Bild für Geld finden wir grundsätzlich doof. Herr Flott bot ihr daraufhin an, stattdessen etwas von ihren getrockneten Früchten zu kaufen. Das fand wiederum die Dame doof - und schmollte...
Der Reiseführer schreibt dazu : " Die Menschen vor Ort sind freundlich und auch ein wenig geschäftstüchtig ..." Nun denn.
Weit abseits der gruppentouristischen Pfade :
Abyaneh im Karkas-Gebirge, dessen Einwohner auch lange nach der Islamisierung des Iran der Lehre Zarathustras treu blieben und wo die Zeit anscheinend stehen geblieben scheint...
Gut versteckt in einem Zipfel des Bazars : eine Koranschule mit einem prächtigen Kuppelbau, der den Schrein eines Heiligen birgt, dessen Namen uns leider entfallen ist,SORRY !
Aber jetzt haben wir mal einen Schrein gesehen...
Der Blick über die Altstadt mit den zahlreichen  Windtürmen zur natürlichen Kühlung der Innenräume, der Einblick in die Innenhöfe sowie der Überblick über die Gänge und Hallen des Bazars relativieren die kleine Trickserei...
Knapp hundert Kilometer südlich von Qom beeindruckt in Kashan einer der sehenswertesten Bazare Irans, dem man sogar auf´s Dach steigen kann, wenn man entweder die jeglicher Hinweisschilder beraubte Treppe findet oder einem willigen Menschen (der die abmontierten Schilder quasi hinter seinem Rücken versteckt) einen Euro zahlt...
In Qom haben wir Wasser fassen können, einige Kilometer südlich finden wir ein abgeschiedenes Plätzchen in der Wüste, wo wir erstmals unsere Waschmaschine vollautark betreiben und die Unterwäsche von Frau Hurz ohne Angst vor gestrengen Sittenwächtern zum Trocknen aufhängen können....
Traum aller Waschweiber : die erste Ladung ist bereits getrocknet, bevor der zweite Durchgang fertig gewaschen ist !
Zum Heiligen Schrein selbst blieb aber auch uns der Zugang verwehrt, das prächtig ausgeschmückte Ein-
gangsportal vermittelt aber eine Idee von dem dahinter liegenden Mausoleum ...
Von Esfahan aus sind wir rund 250 km wieder nach Norden gefahren : "Chador City" oder "Mullahtown", wie Qom als Zentrum der schiitischen Gelehrsamkeit auch genannt wird, beschränkt sich bezgl. der Sehenswürdigkeiten auf das Heiligtum der Fatemeh Ma´soumeh, "Die Sündlose", das für Nichtmuslime nur in Glücksfällen besuchbar ist. Aber an einem der 5 Eingänge zum Innenhof lassen uns die Wärter durch...
          Durch den Zentraliran :
 
            Von Qom nach Yazd